Thuk. II, 72
Sophistischerweise antwortet Archidamos, dass es richtig wäre,
wenn die Plataier auch so handelten wie sie sprachen. Sie sollten
helfen, die Freiheit die sie genossen, auch jenen Griechen zukommen
zu lassen, die jetzt von den Athenern unterworfen seien. Anderenfalls
sollten sie sich wenigstens vom Streit fernhalten und beide Seiten
als Freunde aufnehmen, aber keine Truppen.
Nach der Beratung mit dem Volk kehrten die Gesandten von Plataiai
mit negativem Bescheid für Archidamos zurück. Einerseits
würden die Athener, bei denen z. Zt. ihre Frauen und Kinder
in Sicherheit seien, diese Haltung der Plataier nicht akzeptieren,
und andererseits könnten die Thebaner wieder versuchen, ihre
Stadt zu besetzen.
Gegen die Bedenken der Plataier wandte sich Archidamos, der König
der Spartaner, mit einem Vorschlag, der den Plataiern Mut machen
sollte: Die Plataier sollten den Spartanern für die Dauer
des Krieges die Stadt und ihr Land übergeben. Sie selbst
könnten sich hinbegeben, wohin sie wollten. Am Ende des Krieges
würden sie alles wieder zurückbekommen. In der Zwischenzeit
würden sie es wie "anvertrautes Gut" bewirtschaften
und Abgaben erbringen, dass die Plataier genug hätten.
HB/UH
|
|
Zusammenfassung
Zitat nach Landmann
weiter
|