Agon
sportlicher oder musischer Wettkampf, der mit großem Prestige in der
antiken Gesellschaft verbunden war
Agora
multifunktionale öffentliche Platzanlage innerhalb einer griechischen
Stadt (Polis)
Akontion
Berg bei Orchomenos
Akropolis
Befestigter Berg innerhalb einer griechischen Stadtanlage; oft auch
Sitz eines Heiligtums
Amphiktionie
zusammengeschlossene Städte oder Stämme im griechischen Bereich bzw.
deren Vertreter, die ein gemeinsames Heiligtum verwalten und pflegen.
Apside (apsidal)
Nische mit halbrunden Grundriß
Apsidenbau
Haustypus, dessen rechteckiger Grundriß durch einen bogenförmigen Abschluß
der dem Eingang gegenüberliegenden Schmalseite erweitert ist.
Architrav
auch Epistyl; rechteckiger Stein- oder Holzbalken, der das Intercolumnium
nach oben schließt.
Aristomenes,
der messenische Freiheitsheld, genoß kultische Verehrung. In Messenien
wurde er zum Volkshelden, später zum Nationalheros schlechthin.
Jedoch macht seine mythische Verklärung seine historische Persönlichkeit
immer undeutlicher, so daß Unklarheit darüber besteht, an
welchem der messenischen Kriege er tatsächlich teilgenommen hat.
(Pausanias IV 16.6-27.6; 32.3; IX 39.14).
Augias
König von Elis, sehr reich. Sein durch Trophonios und Agamedes
errichtetes Schatzhaus knüpft an die Novelle vom Meisterdieb bei
Herodot 2,121.
Der Herdenreichtum des Augias gibt Anlaß zu einem der Abenteuer
des Herakles. Die Reinigung des Augias-Stalles.
Aulet (-es)
Musiker, der den Aulos, Doppelblatt-Flöte, spielt.
Beckeneinbruch
fortdauernder Prozess der Absenkung einer Festlandplatte gegenüber ihrem
Umland; oft Grundlage für Entstehung eines Sees
Boiotischer Bund
379-338 v. Chr.: „demokratischer“ Bund der boiotischen Poleis, innerhalb
dessen zumeist Theben die Vormachtstellung inne hatte.
Bouleuterion
Ratsgebäude in griechischer Polis
Bukolik / Boukolik
Gesang und Gesangeswettstreit im Stil der griechischen Hirtenlieder.
Chariten
entspricht den römischen Grazien; Göttinnen der Anmut etc.
civitates spendiariae
Status einer Stadt, der die besondere Begünstigung durch Rom und
sein Imperium sicherte.
Dädalos
mythischer Erfinder und Erbauer des kretischen Labyrinths
Demeter
griechische Göttin der Vegetation und des Ackerbaus. Genaue Bedeutung
innerhalb der Eleusinischen Mystherien ungeklärt. Schwester des Zeus
Deposit
vergrabener Hort mit meist wertvollen oder sakralen Gegenständen
Dichterweihe
Berufung zur Dichtkunst durch göttliche Instanz (meist fiktiv)
dorisch
griechische Architekturordnung, die sich durch basenlose Säulen und
den Triglyphen-Metopen-Fries auszeichnet. (daneben auch Tongeschlecht
oder griechischer Dialekt bzw. griechische Volksgruppen)
Dreifuß
zumeist bronzener Kessel mit drei hohen Füßen
Epistyl
s. Architrav
Gymnasion
Ort der körperlichen und geistigen Ausbildung griechischer Knaben; gewinnt
v.a. im Hellenismus an großer Bedeutung
Hegemonie
Vorherrschaft, Vormachtstellung
Herodot
griechischer Historiker des 5. Jhd. v. Chr. (Vater
der Geschichtsschreibung)
Hesiod
boiotischer Dichter vom Beginn des 7. Jhd. v. Chr.
Homerischer Schiffskatalog
2. Gesang der Ilias Vers 493 bis 877 ; Aufzählung der griechischen Kontingente
des trojanischen Krieges
Hoplit
schwerbewaffneter griechischer Soldat mit großem Schild, Helm, Brustpanzer,
Beinschienen, Schwert und Lanze. Hopliten waren Bürger einer griechischen
Polis, die sich genannte Ausrüstung leisten konnten.
Hyrieus
Gründer und König der boiotischen Stadt Hyridi. Nach Pausanias
IX, 37.5-7 erbauten ihm Trophonois und Agamedes ein Schatzhaus. Die
Geschichte erinnert an die Novelle vom Meisterdieb bei Herodot 2,121.
in situ
(lat.) im originalen (antiken) Aufstellungszusammenhang erhalten (ó
Spolien)
Interkolumnium
Abstand zwischen zwei Säulen
ionisch
griechische Architekturordnung, die sich durch Säulenbasen und den umlaufenden
Fries (= ionischer Fries) auszeichnet. (daneben auch Tongeschlecht oder
griechischer Dialekt bzw. griechische Volksgruppen vgl. ionische Inseln)
Kephissos
Fluss in Nord-Boiotien vgl. Karte
Kithara
griechisches Zupfinstrument mit 7 bis 18 Saiten (=> Kitharöde)
Konche
Apsis (Halbrunde Nische mit Durchmesser der Breite des zugehörigen Gebäudes;
vgl. auch romanische Kirchen)
Kore
griechisch für Mädchen; terminus technicus für archaische Mädchenstatuen
Korinna
klassische (?) Dichterin aus Tanagra
korinthisch
Sonderform der Säulenkapitelle mit reichem Arkantus-Dekor, die im Rahmen
der ionischen Architekturordnung auftritt
Kouros
archaische nackte Jünglingsstatue
Kroisos
war der letzte König der Lyder (560 - 546 v. Chr.), der durch
falschgedeutete Orakelsprüche sein Reich zerstörte (Herodot
I, 46-56).
Kultbild
wirkmächtiges Götterbild; Ziel zahlreicher Riten und von Verehrung
kyklopische Bauweise
antiker Begriff für Mauerverband, bei dem riesige, grob zugehaune Steine
aufeinander gefügt werden. Diese Art des Mauerwerks wurde insbesondere
für mykenische Festungsanlagen verwendet.
Larnax (Larnakes)
mykenische Tonsarkophage mit reicher Bemalung
Megaron
Haustyp mit rechteckigem Grundriss, bestehend aus einer offenen Vorhalle
mit zwei Säulen und einem Hauptraum mit Herd, dessen Decke meist von
vier symmetrisch zum Eingang stehenden Säulen um den Herd getragen wird.
Metope
s. Triglyphen-Metopen-Fries
minysch/minyisch
von H. Schliemann geprägter Begriff für die boiotische Kultur der mykenischen
Zeit ( ca. 1600 bis 1100 v. Chr.)
minyische Dämme
gerade, beidseitig von Steinmauern geschützte Lehmdämme
Nekropole
Friedhof
Neolithikum
letzte Phase der Steinzeit (ca. 6.-4. Jt. v. Chr.) vgl. Zeittafel
Orchestra
runde Tanz- und Spielfläche des klassischen Theaters
Pais
griechische Bezeichnung für Kinder, insbesondere Jungen, bis 14 Jahre
Peloponnesischer Krieg
431- 404 v. Chr.: Auseinandersetzung zwischen Athen und Sparta, die
die gesamte griechische Welt polarisierte. Schlussendlich siegte Sparta.
Pentekontaëtie
auf Thukydides (I, 118, 2) zurückgehende Bezeichnung für die Zeitspanne
zwischen 480 v. Chr., Abzug vom persischen Großkönig Xerxes aus Hellas,
und 431 v. Chr., Beginn des Peloponnesischen Krieges.
Perioiken
<Umwohner> 1. Nachbarn im geographischen Sinn. 2. Teil der Bevölkerung
des spartanischen Staates mit minderem Rechtsstatus im Gegensatz zu
den Spartiaten
Phalanx
geschlossene griechische Schlachtreihe oder -ordnung aus Hopliten (auch
taxis), die im Frontalstoß gegen die feindliche Phalanx vorgeht
(Schiefe Schachtordnung)
Philipp II
auf Expansion bedachter König der Makedonen (359 - 336 v. Chr.)
und Vater Alexander d. Gr.
Piereien / Pierien
Gebirge Thessaliens (u.a. der Olymp)
Plattentektonik
Die geologische Lage Griechenlands zeichnet sich durch ein kompliziertes
System der zahlreichen kleineren Landplatten in Form von Auffaltungen
bzw. Grabenbrüchen aus, die im Laufe der Zeit v.a. zu Erdbeben führten
und führen.
Polis
antiker griechischer Stadtstaat
Poros
feiner, grauer Kalkstein des griechischen Festlands
Schalenmauer
Mauerwerkstechnik, bei der zwei Schalen, Vor- und Rückseite einer Mauer,
aus behauenen Steinen aufgeschichtet werden, und der Zwischenraum zwischen
diesen mit beliebigen Material meist Bauabfälle aufgefüllt wird.
Schiefe Schlachtordnung
Strategische Sonderform der Phalanxordnung, bei der die reihenmäßig
verstärkte linke Seite der Phalanx die gegnerische an der rechten Seite
so stark bedrängt, um diese zu durchbrechen oder zu überflügeln. (=>
Leuktra 371 v. Chr.; Frontalstoß der hochklassischen Phalanx)
Skene
Bühnengebäude im Griechischen Theater
Spolien
Architekturteile, Inschriftensteine, Grabsteine, Statuen etc., die in
Zweitverwendung in neuem Kontext verbaut wurden. (ó in
situ)
Stoa
Säulenhalle (=lat. Porticus)
Symposienhäuser
Häuser, mit zumeist nur einem Raum, die als Veranstaltungsort für Symposien,
dem traditionellem griechischen Gelage, zu dem nur Männer zugelassen
waren, dienten.
Temenos
vom Umland abgegrenzter, heiliger Bezirk
Theodosius I.
römischer Kaiser 379-395 n. Chr.; setzte in seiner Regierungszeit und
insbesondere nach 392 n. Chr. die Beschlüsse des 2. ökomenischen Konzils
von Konstantinopel (Mai/Juli 381 n.Chr.) gegen häretische und schismatische
Kirchen und das Heidentum um. Dies hatte die Auflösung der heidnischen
Kulte wie z.B. den Olympischen Spielen zur Folge.
thymelisch
Opferstätte; insbesondere spezieller Altar in der Orchestra oder in
der Tholos von Epidauros
Triglyphon
s. Triglyphen-Metopen-Fries
Triglyphen-Metopen-Fries
alternierende Folge von Metopen (= flache oder reliefierte, rechteckige
Tafeln) und Triglyphen (rechteckige Platten mit TTT-förmigen, flachen
Graten) oberhalb des Architravs. typisch für dorische Architekturordnung
Tropaion
Siegesmal oder allgemeines Siegessymbol; kennzeichnet die Stelle auf
dem Schlachtfeld, an der der Gegner sich zur Flucht wandte; wird vom
Sieger aus erbeuteten Waffen der Feinde an einem Pfahl meist mit Querholz
errichtet.
Votiv
Weihgabe in einem Heiligtum
|