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Geographie und Geologie der Kopais
Um die mit dem Kopaisse verbundenen Probleme besser zu verstehen, ist
es notwendig, einen kleinen Exkurs in die Geographie und Topographie
der Region zu machen. Hiermit soll, ohne Anspruch auf Vollständigkeit,
ein kleiner, stichwortartiger Überblick über die wichtigsten
Grundlagen gegeben werden. Zunächst sollte man einen Blick auf
die Geologie und Gebirgsentstehung in Griechenland werfen und
kommt damit zur Alpidischen
Gebirgsfaltung. Griechenland und angrenzende Länder
sind bis heute von hohen Erdbebenaktivitäten [1]
betroffen. Dies beruht auf geotektonischen Bewegungen bei der
Plattentektonik.
Grundlage hierfür ist die Theorie der Kontinentalverschiebung
nach Alfred Wegener [2], nach der die
ursprünglich zusammenhängende Kontinentalmasse des Urkontinents
Pangaia sich in Einzelkontinente aufteilte, die sich langsam voneinander
fort- und auch aufeinander zu bewegen [3].
Ergebnis hiervon ist der hohe Kalkstein- und Schiefergehalt der boiotischen
Gebirge,gemischt mit weiteren Gesteinsarten. Die geologische Karte
Boiotiens zeigt relativ komplexe Gesteinsformationen an. Im weiteren
erdgeschichtlichen Verlauf kam es zum
Beckeneinbruch und der Entstehung
des Kopaissees, sowie zur Entstehung der umliegende
Karstseen und Katawothren.
Diese können nur bei einer bestimmten Gesteinslage entstehen.
Die klimatologischen und hydrologischen Gegebenheiten der Kopais zeigen
ein Klima kontinentalen Charakters, das bedeutet heiße Sommer und
frostige Winter. Die hohen Berge im Süden halten im Winter die warmen
Südwinde ab und bringen die feuchten Luftmassen aus dem Norden zu
heftigen Niederschlägen in Form von Schnee und Regen [4].
Der Wasserhaushalt des Kopaissees zeigt,
daß es für die reichlichen Zuflüsse zum Kopaissee aufgrund
des Reliefs (umliegende Berge) keine oberirdische Abflußmöglichkeit
gibt.
Die Bodenqualität [5] der Kopais ist
ein wichtiger Grund für die ganzjährige Trockenlegung von zunächst
kleineren Flächen, bis hin zur Entstehung des gesamten Deichsystems
der Minyer und war Grundlage für den Reichtum und die politische
Stärke von Orchomenos
und anderen Städten des Gebietes.
©Christina Dieckhoff, 2003
[1] Leser, Hartmut: Diercke-Wörterbuch Allgemeine
Geographie, München 1997, S. 178 und S. 631.
[2] Wegener, Alfred: Die Entstehung der Kontinente und
Ozeane, Braunschweig 1915.
[3] Leser, Hartmut: Diercke-Wörterbuch Allgemeine
Geographie, München 1997, S. 409 und Wegener, Alfred: Die Entstehung
der Kontinente und Ozeane, Braunschweig 1915, v.a. Kapitel 2
[4] Knauss, J: Die Wasserbauten der Minyer, S. 179.
[5] Durch Ablagerung von Sedimenten (= Alluvialboden)
kam es zur Auffüllung des Kopaisbeckens. Dieser Boden ist besonders
nährstoffreich, was erklärt, warum es sich auf jeden Fall lohnte,
den Kopaissee trockenzulegen. Besonders reiche Ernten führten zu
wirtschaftlichem Wohlstand der angrenzenden Städte. (Leser, Hartmut:
Diercke-Wörterbuch Allgemeine Geographie, München 1997, S. 27.)
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